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“man reist ja schließlich nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen” (Goethe) – Part III

siebtens

10:20 UA1260 IAH-SJU, Economy

Boarding in Prio-Gruppen ist ganz nett, so darf ich als Mitgleid der Gruppe 2 direkt nach den F-Gästen in den Flieger und hab kein Problem mein Carry-On unter zu bringen. Ist ganz entspannt so. Auf 35A nehme ich Platz, neben mir bleibt frei, auf C sitze eine freundliche alte Dame. Nicht ganz so alt wie die FAs, aber bei uns hätte sie bereits das Rentenalter erreicht. Ich schaue belustigt dem Treiben zu und wie Leute versuchen ihren ganzen Hausrat in den Overhead-Bins zu verstauen. Ganz traurig überrascht, dass die Idee noch mehr hatten, vertrauen einige ganz auf die logistischen Fähigkeiten der Crew – die das ganze erstaunlich locker nimmt und mit anpackt. Zusammen sind die 4 FAs übrigens geschätzte 500 Jahre alt, so grob überschlagen.

Wir starten pünktlich, auch hier in der B738 ist DirectTV am Start, allerdings geht hier nix ausser einem Channel ohne CC. Ich schaue also Sleepy Hollow und ziehe Soda dazu. Unterwegs fliegen wir direkt über Miami und kommen an einigen großen und kleinen karibischen Inseln vorbei, ist ein ganz netter Anblick. So ne 4 Stunden Runde in Eco ziehen sich dann schon ganz schön, aber zum Glück landen wir recht pünktlich. 


nett hier, was auch immer da ist

Taxi ins Hotel, ca. 20 USD bis zum Caribe Hilton. Checkin am HHonors Counter ist easy, Zimmer 817 ist meins. Ich befürchte das allerschlimmste, wir sind schließlich in the US&A, dem Land der verratzten Hotelzimmer. Doch das Zimmer ist durchaus sehenswert und scheint erst vor kurzem renoviert worden zu sein. Hat auch ein Balkönchen Richtung Meer, also ganz nett.

Gegen 17 Uhr liege ich am Pool, genieße den Sonnenuntergang bei einem kühlen „Medalla“ Bier und entspanne mich von den Strapazen des Tages. Life is good.


Dieses Bild hat mir auf Facebook mehr „Hates“ als „Likes“ eingebracht


So läufts ganz gut


Blick vom Balkon ist auch okay

Rund 8 Uhr und ich komm aus der Dusche, mache mich fertig und breche auf Richtung „Viejo San Juan“, der Altstadt. Als ich die ersten hunderte Meter unterwegs bin und es immer dunkler wird ahne ich, dass ich die Entfernung vielleicht doch ein wenig zu optimistisch eingeschätzt habe. Bei einer Tanke hol ich mir ne Limo, denn es ist unfassbar schwül und ich schon klatschnass. Kurz danach kommt mir Einer entgegen, der etwas aus der Fassung schein. Er fragt mich, ob ich ihn verstehe, und nicke. Er erklärt, dass er aus Miami kommt und man ihm alles geklaut hätte und nun bräuchte er ne kleine Hilfe. So wie er drauf ist und demnach was er an hatte nehm ich ihm die Geschichte sogar ab und stecke ihm nen 10er zu. Er ist happy und bedankt sich mehrfach. Naja, hoffentlich erinnert er sich mal an jemanden in ähnlicher Lage.

Ich erreiche nach vielen Schritten und noch viel mehr Schweiß endlich die Altstadt und schlendere umher. Finde dann auch ein Restaurant, wie es typischer in der US-amerikanischen Karibik nicht sein könnte: eine Pizzeria. Der eigentliche Grund ist: es fängt an zu regnen und ich hab Hunger. Dann eben Pizza – und die ist überraschend lecker. 


Irgend ein wichtiges Gebäude


Ein Brunne mit Zeug drum rum


Pretty in pink

Ein Platz am Tresen verhilft zu netten Gesprächen mit den Damen dahinter und ich bleibe für einige Bier dort. Der Regen hört auf, ich bin zwar immer noch nass, hab aber noch keine Lust den ganzen Weg wieder nach Hause zu laufen. Ein Taxi hilft mir und nimmt dafür geschmeidige 15 USD. Aber heut gibt’s nur noch ein Ziel: mein Bett. Und das ist wundervoll dimensioniert und wir sind beide gute Freunde für eine wunderbar lange Nacht.

 

Mittwoch


Morgens um 6:30, die Sonne weckt mich auf. Was für ein geiles Gefühl wenn man sich einfach nochmal umdrehen kann und weiterschlafen. Seit Freitag das erste Mal in diesem Urlaub…

Später irgendwann den Frühstücks-Voucher im „Il Giardino“ eingelöst, für 8 Steine gibt’s das volle Buffet. Ich lass mir ein wunderbares Omelette machen, dazu leider nur denkbar schlechten Kaffee.

Ich mache mich an die Tagesplanung, heute mach ich: GAR NIX. Und zwar in der Ausprägung Pool, Poolbar, Photos machen, wieder Pool und Poolbar, zur Abwechslung mal in den Jacuzzi – und ganz wichtig ist dabei möglichst wenig nachdenken. Sollte zu schaffen sein. Ich hoffe ich werd heute damit fertig, aber im Zweifel mach ich einfach morgen damit weiter.


Blick nach oben

Vor allem die lustigen Tiere im Hotelgarten sorgen am Nachmittag für Abwechslung. Die Fische sind schön, aber doch langweilig. Die schwarzen und weißen Schwäne verteidigen ihr Revier durch böse dreinschauen und leichtes Fauchen wenn man sich nähert. Die Enten sind entspannt und ihre Jungs sind am Entdecken des Gartens, das ist nett anzuschauen. Echsen sind auch viele unterwegs, da muss man aufpassen dass man auf keine drauf tritt. Aber das Highlight ist so ne Art Truthahn, der total stolz und aufgeplustert durch den Garten wandert. Wenn man in die Nähe kommt stellt er alle Federn hoch und kommt schnell näher, während er grimmig schaut. Alles in allem ein witziges Treiben dort.


Flauschig


Mein lieber Schwan… oder doch im Herzen ein Flamingo?


Posen wie n Großer


*gubblgubbl*


Wohin man schaut: Palmen überall 🙂


Gegen Abend bin ich, ausgelaugt von der Sonne, ins Hotel-eigene Steakhouse und hab mir nen halbes Kilo schweren Brocken Ribeye rausgelassen. Dazu nur Bier und Brot, das ist ein guter Abschluss für so nen Abend. Bin dann früh ins Bett, morgen will ich ja wieder früh raus.

 

Donnerstag

Um 8 aufstehen, heute mal ins „Palmeras“, das selbsterklärte Edelrestaurant und den Frühstückslokationen im Caribe Hilton, und dort für nen 10er das Upgrade auf „Full Breakfast“ gemacht. War ne gute Idee, weil kaum was los, dadurch super Service und volle Auswahl. Wieder ein Omelette, dazu reichlich Beilagen und endlich korrekter Kaffee (korrekt: Espresso). Gut so.

Danach zur guten Fee an den Rental-Car Desk und nen super Schlitten gemietet: einen Ford Focus mit anscheinend 160 PS – von denen man aber ca. 80 bemerkt. Aber egal, bin ja nicht für n Rennen hier. Ich fahre gegen die Rush Hour Richtung Osten aus San Juan raus, bleibe brav auf der 26 und der 3 (um Maut zu vermeiden) und bin nach ca. 45 Minuten an der „Outlet Mall at Route 66“.


Eindruck schinden… geht anders!

Dort ist noch wenig los, ich zieh erstmal noch nen Kaffee und beobachte wie die Mitarbeiter langsam ihre Stände/Läden/Shops öffnen und aufbauen. Lustig ist: scheinbar JEDER der dort arbeitet frühstückt auch erstmal dort, also am Tresen des Shops, im Stuhl des Ladens etc… Scheint also zum guten Ton zu gehören. Ich bring das meinen Kunden jetzt auch bei: Morgens erstmal frühstücken, sonst geht da gar nix.

Im „lids“ später komme ich ins Gespräch mit „Carla“, sie fragt mich wo ich herkomme und was ich hier tue. Wir labern über dies und das, sie erklärt dass sie ne Beförderung bekommen hat und bald nach Orlando zieht um dort im lids-Store des Premium Outlet die „Assistant Managerin“ wird. Schräge Welt, ich kenne wenige bis gar niemanden die für eine Stelle als stellvertretender Verkaufsleiter eines 20 qm Mützenladens 1000 Kilometer weit weg ins Unbekannte ziehen würden. Ich finde toll dass manche Leute auch mal was Neues wagen und verspreche ihr, sie da mal zu besuchen wenn ich in der Nähe bin 

Ich breche gegen Mittag und mit wenigen Tüten beladen wieder auf weiter nach Osten, in der Hoffnung einen schönen Küstenabschnitt zu sehen. Kommt aber auf absehbare Zeit nichts was man direkt anfahren könnte, also drehe ich um und fahre nach „Old San Juan“.


So sieht es aus, wenn kein Meer da.

Dort erwartet mich da volle Verkehrschaos, man kann ganz gut erkennen wer „local“ ist und wer amerikanischer Tourist vom Festland. Zweitere kommen mit den engen Gassen nicht wirklich klar und sorgen für Verstopfung. Für Europäer nix wirklich wildes, aber eben doch nur Gassen und keine Strassen. Ich finde ein Parkhaus im Norden der Stadtmitte, Auto nervt in dieser Stadt einfach nur. Aber es ist angenehm um in die City zu kommen, weils eben ne Klimaanlage hat.

Zu Fuß geht’s weiter nach Downtown, kreuz und quer, einige hübsche Motive sind dabei – leider ist der Himmel leicht bewölkt und die bunten Häuschen kommen nicht ganz so toll raus. Ich muss chillen und entscheide mich irgendwo mittendrin fürs Cafe in der „Poet’s Passage“. Super Espresso, vom Style her eher so ne Arte edel-Starbucks, aber mit mehr Flair.


Bunt


Und in Farbe


Das ist ja… Toll?!


Bitte gehen sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen…

Später kaufe ich im „Spicy Caribbee“ ein, die Verkäuferin dort hat früher mal in Stuttgart gewohnt (klassisch: Vater war in der Army). Aber lustig, wie klein die Welt sein kann. 
Ich habe leider wenig platz, also gibt’s nur n paar Muskatnüsse und etwas „spicy lemon pepper“. 

Am Nachmittag mache ich einen Abstecher zum „Fort Castillo San Felipe del Morro“ am Nordwest-Zipfel der Stadt. Das ist ein Nationalpark und – ratet mal – der ist natürlich geschlossen. Pardon, der korrekte Wortlaut ist „shut down“. Ein lustiges Volk, die Amerikaner. 


Weltkulturerbedingens


Ladies and Gentlemen, I present you the shut down country of US and A

Da alles was alte Steine angeht geschlossen ist und ich vom vielen Laufen etwas fertig bin entscheide ich mich gegen die Altstadt und für den Hotelpool und fahre zurück. Etwas chillen am Pool in der Sonne heilt die geschundenen Füße und macht Fit für den Abend.

Apropos Abend: wieder zurück in die City, schließlich bin ich ja mobil, und diesmal nen Parkplatz im Süden abgegriffen. Auf den Tipp der Bedienung in der Pizzeria vom ersten Abend („Alex“ oder so?) gehe ich ins „Cafe Puerto Rico“ und mache mich über frittierte Yucca-Sticks samt Knoblauch-Gambas her. Danach gibt’s ne Yucca mit Hühnen gefüllt – oder sowas abgefahrenes  Alles in allem aber seeehr lecker.


Alte Stadt bei Nacht


Noch mehr alte Steine bei schönem Licht


Leckeres Hühnergetier mit Zeugs

Achtung! Hier folgt ein Ausflug in die Landeskultur. Alle RTL2 Zuschauer und Frauentauschteilnehmer werden gebeten, diesen Post hier zu verlassen. Für Kulturschock wird keine Haftung übernommen! Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu lesen…

Später wieder im Hotel muss noch ein Stückchen Kultur sein. Schließlich wurde hier vor 59 Jahren Cocktail- und Bargeschichte geschrieben: die Piña Colada wurde in einer Bar dieses Hotels erschaffen. Leider steht die Bar nicht mehr, aber die neue Hotelbar macht das Zeug trotzdem noch mit Stolz. Ich hab bei der Bestellung auf irgendson Schirmchendings mit Lametta und Kram erwartet und bekam ein recht schlichtes Glas mit ner Ecke Ananas dabei. An sich bin ich ja Purist, also passt mir das gut in den Kram und schließlich kommt es ja auf die inneren Werte an. Und die sind großartig. Echt lecker das Zeug. Ich erfreue mich noch ein wenig an dem Säftchen und schwebe ins Bett.


Ananas-Saft con Vitaminas

 

Freitag

Sechsuhrfünfzehn. Der Wecker klingelt. Fiese Nummer. Ich schleppe mich unter die Dusche. 

Frage: was macht drei Packen minus zwei Packen? Richtig: einpacken… ist aber ja zum Glück überschaubar.


Okay, das ist vielleicht doch etwas übertrieben – aber so fühlte es sich im Auge an

Danach Checkout, Wanderung ins Parkhaus und ab zum Airport. Nein halt, ich war ja noch im Hotel-Starbucks und hab mir mein Frühstück abgeholt. Eigentlich darf man mit dem Voucher nur einen Tall Coffee und ein Blueberry-Muffin o.ä., ich will aber nen Espresso und so nen Chocolate-Super-Scone. Die Verkäuferin stellt eine atemberaubende Gleichung auf und berechnet mir 45cent, die ich draufzahlen muss. Das kann ich grade noch verkraften und stimme dem Deal zu.

Fahrt zum Airport unspektakulär und flott. Wagen bei Hertz gedropt und mit zwei anderen armen Seelen die so früh am Morgen unterwegs sein dürfen per Shuttle zum Airport.

Gegen 7:45 am US Airways-Terminal des LuisMuñoz Marín International Airport San Juan. 

Ich will meine FF# der Buchung ändern lassen (*) und schlage mich zum Schalter durch. Auf dem Weg versuchen ca. 5 Mitarbeiter mich anzuhalten um am Automaten abzufertigen. Ich danke ab und gehe weiter auf den Schalter zu. Dort erkläre ich mein Anliegen und das nette Urgestein kann das tatsächlich umsetzen. Zum Checkin selbst schickt er mich aber wieder an den Automaten. Klar, nicht dass ich noch Service von nem Menschen bekomme, das geht ja gar nicht.
(*) das ganze darum, weil ich erst kürzlich vom FTL zum SEN geworden bin, dabei hat sich die Nummer geändert und dann ist auch ein *G hinterlegt, mit dem ich Chances auf einen Loungezugang hätte.

Alle drei Bordkarten fallen aus dem Automaten, los geht’s.


Die Security ist schnell passiert, Gate ist direkt ums Eck. Boarding geht gleich los und der Flieger ist erstaunlich voll.



achtens

8:50 US775 SJU-PHL, First

Ich darf dank Prio-Boarding mit der ersten Gruppe in den Flieger. Da ich in kurzer Hose und mit Basecap reise wollen mich einige Mitreisenden belehren, dass ich in der falschen Reihe stehe: „Sir, this is the first class boarding lane…”. Ich entgegne mit einem “I hope so” und lächle. An Board bei 3F abgebogen und im doch relativ bequemen Sitz niedergelassen. Flieger und Sitz sieht man allerdings das Alter schon an.


Das geht auch schlechter…

Der Typ neben mir bestellt als Pre-Flight Drink nen Kaffee mit Baileys – ich finde die Idee gut und mache mit. Das dazu bestellte Wasser schüttet mir die FA direkt auf die Hose. Ist schön erfrischend und sie meint so etwas wie „toll, dass es nicht der Kaffee war, nicht?“. Sicher. Aber selbst schuld, was bestell ich auch so ne Scheisse…

Das Frühstücksangebot überrascht mich positiv, ich entscheide mich für das Spinat-Quiche und OJ samt Club Soda. 


Kiiisch wiss Häm änd Maschruums, samm Fruut änd Krassaan wiss dschäm


OJ, und das Zeug das gern auf der Hose landet…

Flug ansonsten recht unspektakulär, Landung in Philly ist überpünktlich. Mein Sitznachbar lacht noch darüber und sagt: „This is Philly, something must go wrong“. Tatsächlich sitzen wir noch recht lange im Flieger und die Tür geht nicht auf. Durchsage von Käptn. Fluggastbrücke ist kaputt. Wir müssen zu nem anderen Gate gezogen werden. Aber die Jungs vom Boden waren schnell und haben bereits angefangen zu tanken, darauf müssen wir jetzt erstmal warten. Mein Sitznachbar sieht mich an, zieht die Augenbrauen hoch und schiebt ein „told’ya“ nach. Wir lachen beide…


Schönes Flugwetter


Good morning, Philly

Nach einigen Minuten ist es auch soweit, wir werden ans Gate nebenan bugsiert. Sitznachbar muss los, er hat noch 20 Minuten bis „Gate closed“ im Terminaltrakt nebenan. Ich wünsche ihm viel Glück und er hechtet davon.

Bei mir sind es auch nur noch 30 Minuten bis Boarding, also nicht ganz soo eng. Also ich aus der Mühle raus bin und mich orientiert habe überkommt mich eine kleine Überraschung: mein neues Gate ist auch mein altes. Der selbe Hobel und ich auf demselben Sitz dürfen also nochmal ne Runde drehen. Schön.

Auf dem Weg zum Boarding stolpere ich auf ein Pärchen aus demselben Flieger, sie fragen ob ich 3F gegen 1A tauschen würde, damit sie zusammen sitzen können. Kein Problem. Weiter Richtung Gate, ein Businesskasper schneidet mich, zeigt auf seine Bordkarte und geht vor mir zumGate. Er wird wieder zurück geschickt mit den Worten „first class only“. Wieder ernte ich fragende Blicke, werde dann aber mit einem Lächeln in den Flieger geschickt, ich lächle gerne zurück.


neuntens

13:55 US1743 PHL-PHX, First

Selber Flieger, neue Crew. Diesmal wieder alle über 100, aber die Dame in der F überaus nett und kompetent. Pre-Flight diesmal ein „Dos Equis“, das auch nicht auf meiner Hose sondern im Schlund landet. Der Kollege nebenan zieht nen Vodka-Tonic und scheint das auch ernst zu meinen.

Zum Mittagessen gibt’s zur Auswahl tatsächlich „Chicken or Pasta“, ich entscheide mich für ersteres. Darauf folgen Bier, mehr Bier, etwas Gin&Tonic und immer wieder mal ein Wasser. Schön finde ich, dass immer gleich zwei Spirits gereicht werden, und dazu auch noch Tanqueray. Ich finde ja generell sind europäische Airlines Gin-technisch sehr schlecht versorgt. Ich freue mich immer über die SEN-Lounge, da hier zumindest n Hendricks steht. Aber in den Fliegern ist Bombay immer noch das höchste der Gefühle…. Naja, ich schweife ab.


Chicken – mit Hummus, lecker!


Endlich mal Profis, die wissen, wie man mischt

Irgendwie fliegen wir ewig, es hört und hört nicht auf. IFE gibt’s keins, zum Glück bin ich Selbstversorger und mein Freund iPod ist immer für mich da.

Nach einiger Zeit komme ich mit meinem Nebenmann ins Gespräch. Er ist viel unterwegs, Frau aus Vietnam, er und seine Familie reisen auch privat viel. Er glaubt dass sein Land auf dem absteigenden Ast ist und er will auswandern. Ich erkläre ihm, dass viele meiner Landsleute dasselbe vorhaben und in die USA auswandern. Der Spruch mit dem grünen Gras, das woanders immer grüner ist, fällt. Wir stoßen an und reden über Gott und die Welt – so vergeht die Zeit sprichwörtlich wie im Flug und wir landen leider sehr spät in PHX. Ich verabschiede mich von „Billy“ und wünsche ihm ne tolle Zeit.

Ich habe noch 20 Minuten bis zur Schließung meines Anschlussflugs. Und das an einem Airport, den ich nicht einschätzen kann. Nach der Landung nehme ich die Beine unter den Arm und renne in den Trakt nebenan. Dort ist das Boarding grade noch voll im Gange, der Stress war also doch etwas unbegründet. Besser so als in die Röhre schauen – ich muss ja noch weiter kommen heute 

 

zehntens

16:39 US488 PHX-SEA, First

Wieder mal 3F, diesmal aber ne A320 mit GoGo WiFi. Nicht ganz so alt, aber auch nicht mehr ganz frisch. Der Sitz wirkt unglaublich groß, man hat aber irgendwie kaum Platz. Warum machen die sowas? Ich döse etwas, der Gin entfaltet seine ganze Wirkung. Zu trinken bestelle ich „OJ and Soda water“ und bekomme eine O-Saft Schorle. Dazu gibt’s Chips, mein Kollege nebenan und ich könnten maximieren – tun wir aber nicht.


Chips maximization? Not today…


Glutenfrei. Aus dem Oven. Kosher, Vegan. Natural. Ohne Insulin oder Grillanzünder. Wenn man das frisst rettet man die Erde, scheißt Regenbögen und es fallen goldene Einhörner vom Himmel. 

Die FA ist zur Abwechslung mal jünger, ganz gut aussehend und sehr nett. Sie reicht mir mein Fancy Getränk voller Stolz – ich freue mich, vor allem weil sie sich freut. Meine folgenden Versuche, die beiden Getränke nochmal separat zu bekommen, scheitern. Meine These: bald wird irgendjemand in nem Szenemagazin lesen, dass der Amerikaner von Welt jetzt „sparkling OJ“ trinkt. Weil meine FA das irgend nem Star als neues Trend-Getränk vorstellt. Aber dann wisst ihr ja wie das entstanden ist. Ich trinke gefühlt 10 Stück von den Dingern, sind ja immer halb voll mit Eis. Es reicht ein kurzer Blick zu ihr da kommt der Refill samt einer lustig dreinschaunden FA. Irre 

Wir haben einen tollen Anflug auf SEA, mit Schleife über der City und Vorbeiflug an der Space Needle, die von oben recht klein und unscheinbar wirkt. Tolles Lichtermeer jedenfalls. Landung erfolgt in Time.

Hinweis, falls es nicht bemerkt wurde: ich habe hier den halben SJU-run gemacht, mit SQ22 als Zubringer. Zumindest in der Kombination hab ich das so hier im Forum nicht gesehen. Ich freue mich aber über Korrekturen, sollte ich mich irren 

21:30 beim Food Court SEA, Wendys. Ich bin ich kaufrausch und lasse mir das große BACONATOR Meal samt Chili raus und ordere dazu einen großen Salat. Kurz vor dem Hungerschock haue ich ordentlich rein und merke erst zu spät, dass ich eigentlich viel zu viel gegessen habe. Gepaart mit dem langen Tag macht ein voller Bauch ordentlich müde.


mighty baconator

Mir fällt auf, dass ich ja noch gar keine Bordkarte für den Weiterflug habe und nutze die AA-App im freien WiFi des Airports. Gepäck ist ja kein Thema, da Carry-On. Klappt alles super und ich suche mir nen Platz zum Chillen. 

Im Plaza (oder wie auch immer sich das nennt) stehen Schaukelstühle, die mich für die nächsten knapp anderthalb Stunden verwöhnen. Meine Horrovorstellung ist, dass ich den Anschluss verpenne. Die Angst hindert mich an einem guten Schlaf, aber ein wenig Dösen ist gut drin.


Jaaa nicht verpennen… lieber bescheuerte Bilder machen. Dazu schaukeln. Mit dem Schaukelstuhl.

Gegen 23 Uhr wandere ich zum Gate im hinterletzten Bereich des Flughafens. Ein Golf Caddy nervt mit seinem dauerhaften Piepton, ich lasse es überholen. Leider hört man das Scheissgeräusch auch noch vom Ende des Flurs. Na gut, vielleicht bin ich auch einfach übermüdet, das kann gut sein.

So ein Run kann echt hart sein, ich hab großen Respekt vor den Jungs, die das zwei- oder dreimal hintereinander machen. Und dann auch noch ohne große Pausen dazwischen. Ihr seid echt harte Burschen! Wirklich…

23:30 startet das Prio-Boarding, ich genieße ein weitere mal dieses doch recht angenehme Privileg. 


elftens

23:55 AA2392 SEA-ORD, First

Ich falle in den Sitz 4A und bin mehr oder weniger direkt am Einschlafen. Die FA ist cool drauf und ich bekomme ihren lockeren Ansagen noch leicht gefiltert mit, penne aber doch noch vor dem Start ein. Mitten im Flug werde ich wach, warum weiß ich nicht genau. Hab jedenfalls wieder Probleme einzuschlafen. Etwas relaxen und ab und zu einnicken ist noch drin, aber kein Tiefschlaf mehr. Schade. Ob und welchen Service es gab kann ich aber tatsächlich nicht sagen. 


Hier soll ich die Nacht verbringen? Naja, weiter hinten solls ja noch schlimmer sein. Unvorstellbar…

Wir landen zur Wahnsinnszeit 5:40 in ORD, was für ein Irrsinn. Alter Finne. Was jetzt?