Donnerstag, Berlin. 13:01 Uhr
Ich verlasse das Projektbüro, verabschiede mich von den Kollegen mit Weihnachtswünschen und Co und laufe zum Taxistand am Ku’damm. Hab ein fettes Grinsen im Gesicht. Zum 1. weil ich meinen Zeitplan komplett einhalten konnte und zum 2. weils morgen in den Urlaub geht. Ich freu mich als der Regen gegen die Autoscheiben peitscht.
In TXL alles entspannt, Gin & Tonic in der Lounge, Flug nach STR wohl entspannt… ich penne die komplette Zeit. Daheim noch zum Friseur, bei dem ich ebenfalls einschlafe. Wird wohl doch höchste Zeit für Erholung.
Abends noch kurz auf den Weihnachtsmarkt mit Freunden und ab ins Bett, denn morgen wird’s exotisch 🙂
Freitag, Stuttgart. gegen 10:30 Uhr
Alles gepackt, Akkus der Gerätschaften voll, Reiseunterlagen am Start. Wird irgendwie doch alles bisschen knapp und es bricht Hektik aus. Bus reicht nicht mehr und MyTaxi lässt mich etwas im Stich, ich ruf klassisch n Taxi und bin just in Time am Bahnhof ZWS.
ICE578, ZWS-FRA, 11:26, First
Zug fährt pünktlichst ab, entgegen meiner Befürchtungen ist nix los und ich hab den Waggon quasi für mich. Es gibt Gummibärchen!
Pünktlich in FRA angekommen ab zum F Checkin in T1. Komme direkt dran und leg meinen Backback aufs Band, werde dabei etwas sonderlich angeschaut. Erkläre mein Routing und den IATA Code meiner End-Destination – den die Damen wohl nicht direkt erkannt haben – und alle freuen sich. Ich geh in den Keller und nutze den Schandfleck des ÖPNV im Rhein-Main Gebiet: die uralte, versiffte S8 zum nach Frankfurt.
An der Hauptwache kämpfe ich mich durch viel zu viel Menschen, freu mich aber dass ich nach vielen Jahren direkt wieder den richtigen Weg finde. Treffe mich mit Freunden am Römer auf „gute alte Zeiten“ zu Glühwein. Die Sonne scheint, das Leben ist schön.
Die Zeit ist viel zu schnell um und ich bin wieder im Dinosaurier der Bahn auf dem Weg zum Airport. Knapp 20 Minuten später sitze ich in der SEN Lounge beim neuen A0-Riegel und schaufle leicht beschwippst „Chicken-Stripps“ mit Salat in mich hinein. Gate 19 ruft, ich folge.
LH1242, FRA-VIE, 16:45, Sitz 2A
Prio Boarding startet pünktlich, die Karre ist vorne nur halb voll. Die Purserette ist sehr nett und fragt nach meinem Lesewunsch. Ich wünsche mir nen Spiegel und etwas „nicht ganz so ernstes“. Sie meinte dass Gala nicht ganz so trocken wäre, für manche aber die harte Wahrheit. Gala it is. Ich studiere sie bei Wasser und lustigen Kleinigkeiten. Wien erreichen wir pünktlich gegen 18:15, ich hab zwar noch viel Zeit aber brauch noch Bordkarten für den Weiterflug.
Also erst hoch zum BR-Schalter. Ich verhebe mich ziemlich doof mit meinem Handgepäck und reiche dem Kollegen von OS meinen Pass und Reisedaten. Er reicht mir Sekunden später eine Bordkarte und mein Zeug. Das war einfach.
18:40 in der OS-Lounge. Ich hab etwas Angst vor dem Loungedrachen, sieht gefährlich aus die Dame. Und dann so knallrot alles. Mein Hunger ist stärker als die Angst, innen werde ich aber enttäuscht. Es gibt Suppe. Klare Suppe. Naja. Nach nem kleinen Teller unter immer größer werdenden Rückenschmerzen zum Gate D25 geschleppt.
Die Schlange an der Gate-Security ist uuuuunfassbar lang, aber rechts davon gibt’s zum Glück ne Prio Lane. Da stehen genau zwei Leute vor mir. Ich mag die Zweiklassengesellschaft – so lange ich zur richtigen Klasse gehöre.
Durchleuchtet und entsichert werde ich von zwei netten Damen empfangen, die meine Dokumente checken. Sie hätten mich schon erwartet, meinen Sie. Und ob ich vielleicht statt auf 7E statt 9D sitzen würde? Weil eine Mutter gerne neben ihrem Kind sitzen würde. Macht ja Sinn, ich willige ein und werde zum Kollegen übergeben. Er bedankt sich bei mir für meine Flexibilität, ich frage ob ich nicht doch vielleicht vorher noch die Mutter sehen könnte? Er meint ich hätte damit keine Freude. Später checke ich meinen alten Platz und ich muss sagen er hatte Recht.
BR062, VIE-BKK, 19:25, Sitz 7E
Champagner als Welcome Drink. Ich sehe weder die Flasche, noch schmecke ich Brand oder Jahrgang heraus. Aber ich will mich ja nicht waschen, sondern etwas trinken. darum ist das Zeug besser als Wasser. Ist leider auch die alte C „Premium Laurel“ und nicht die neue „Royal Laurel“ Class – in letztgenannter wird „DOM“ gereicht. Der Sitz ist ne Rutsche, allerdings angenehm breit. Neben mir eine Dame höheren Semesters, sie passt super in meine Schublade für die Quoten Wienerin. Nachdem wir uns den Hello-Kitty Welcome Trailer zusammen anschauen ist das Eis gebrochen, wir stoßen an und freuen uns auf Thailand.
Der Start ist etwas „komisch“. Das Flugzeug wird irgendwie eierig über die Taxiways gesteuert. Kurz nach dem De-Iceing kommt der Captain nochmal in unsere Kabine und schaut aus dem Fenster auf die rechte Tragfläche. Warum auch immer. Inflight starten die Mädels mit der Frage nach dem Hauptgericht, ich wähle das Rind und werde nicht enttäuscht. Vorspeise mit Avocado und Shrimps ist großartig, dann gibt’s Suppe und Salat. Alles recht lecker, aber nicht umwerfend. Die Damen sind super und laufen oft durch die Kabine, das Glas ist nicht lange leer.
Schlafen ist irgendwie blöd weil mein Rücken schmerzt. Alkohol scheint auch nicht mehr zu helfen, da hab ich schon fast alle Register gezogen.
Frühstück wird 2h vor der geplanten Landung serviert. Das könnte man irgendwie besser planen, vor allem weil wir ne halbe Stunde später als geplant landen. Meine Hühnersuppe ist nicht der Brüller und ich schiele neidisch aufs Omelette nebenan.
Ich frage nach einem Feedbackbogen und bekomme ein Blatt EVA AIR Briefpapier samt Umschlag. Feedbackbögen gibt’s nicht oder waren aus, das konnte mir keiner so recht sagen (ca. 4 Tage später bekam ich übrigens ein Mail von EVA mit Dank über mein Feedback, der Prozess scheint zu funktionieren).
Samstag, Bangkok. 11:55
Raus aus dem Flieger, ich renne einem Thai von EVA in die Arme der ein Schild mit meinem Namen hat. Er erklärt, dass wir noch auf welche aus der Eco warten. Ich entscheide mich für die Einzelkämpfernummer und laufe los. Dank Prio-Ticket klappt die Immigration super schnell und ich stehe um 12:24 am Checkin bei Thai Domestic. Timing ist super, denn in 1 Minute wird der Checkin für meinen Flug geschlossen. Mal biste der Hund, mal biste der Baum.
TG110, BKK-CNX, 12:55, Sitz 23E
Prio-Boarding wird angesagt, interessiert aber keine Sau und alle stürmen das Gate. Die C ist komplett voll, halb Thai und halb Farang. Der Flug ist easy, Essen ist ganz okay. Leider kein Alk, aber das war ja bekannt. Könnte trotzdem nen Schluck vertragen…
Am Airport lauf ich erstmal ganz entspannt zu „Domestic Arrival“. Aber natürlich kommt mein Gepäck bei „International Arrival“ an. Ich schiebs auf den Jetlag.
Werde durch nen Kumpel und seinen Dad abgeholt und wir rocken zum Hotel „The Empress“. Wenig später liegen wir am Pool und haben Gin & Tonic in der Hand. Sawasdee Urlaub! Ich vergesse einen Moment meinen schmerzenden Rücken.