IHG, die InterContinental Hotels Group, ist für mich ein wenig das ungeliebte Kind der Loyalty-Programme. Ich weiß irgendwie nicht, was ich von dem Programm halten soll… komplexe Struktur, Lounge und richtige Upgrades für Top-Tiers nur unklar, kein Frühstück etc. Trotzdem hab ich nen ziemlich unbrauchbaren Gold-Status dort angesammelt durch wundervolle Nächte in glamurösen Holiday-Inns in Großbritannien (das war Ironie…). Wie auch immer, irgendwann mal hab ich ne Freiübernachtung gewonnen und die gammelte ewig rum – eben weil ich mich mit dem Programm ungern beschäftige – und drohte zu verfallen.
Also schnell was in der Umgebung gesucht und aufs „InterContinental Berchtesgaden“ gestoßen. Angeschaut. Gebucht. Hingefahren.
Liegt etwas ab vom Schuß in der Gegend, die eine bekannte Person des öffentlichen Lebens in ihrer damaligen Zeit auch für Erholung an Wochenenden bevorzugte. Adolf Hitler hat damals sicher mehr Freinächte bekommen, ich muss mit einer zurechtkommen. Aber irgendwas ist ja immer.
Jedenfalls bin ich gegen Mittag die Serpentinen hochgerauscht und hab meine Karre im Keller geparkt. Für geschmeidige 28 Euro die Nacht. Denn Parkplatz gibts keinen.
Check-In war etwas ernüchternd, denn eigentlich hab ich Online noch ein Upgrade ersteigert, das mir auch bestätigt wurde. Hatte ich jedenfalls so verstanden. Das war dem Check-In Agent aber egal, der sichtlich mit den russischen und asiatischen Gästen beschäftigt war, die immer wieder quer in meinen Check-In Vorgang reingeschossen haben. Irgendwie unentspannt.
Das Zimmer war dann auch keine wirkliche Pracht, da nach innen liegend. Aber nem geschenkten Gaul schaut man ja nicht ins Maul. Vielleicht aber in die Minibar, denn die ist ja auch inklusive. Allerdings nur mit Softdrinks und Wasser. Das ist ganz okay.
Badesachen an und ab ins Hallenbad. Das ist eigentlich das Highlight. Vor allem der Außenbereich, bei dem man im warmen Wasser rumdümpelt und ins Tal schaut. Oder auf die Berge. Oder auf Olga und Ivan. War in Summe sehr entspannend.
Zum Abendauftakt hab ich mir die Gin-Auswahl an der Hotelbar zeigen lassen und durfte mich von den Qualitäten der Barkeeperin mit Berliner Schnauze überzeugen. Pluspunkt.
Das Abendessen weiter unten war in etwa mit „die ganz große Hafenrundfahrt“ zu beschreiben. Zwei Vorspeisen, eine Hauptspeise und Nachtisch sowie einige Wein- und Schnappsrunden später rolle ich mich ins Bett. Das war echt ne super Nummer, allein dafür hätte sich die Fahrt gelohnt. Es hat auch in etwa soviel gekostet wie ne Nacht in nem normalen Hotel. Aber die Nacht ging ja auf IHG, so gesehen alles easy. Aber vielleicht ist auch nur die Falle zugeschnappt, die IHG mir hier gelegt hat. Ich werds nie erfahren, so wie Laborratten.
Jedenfalls hab ich am nächsten morgen ausgeschlafen. Und zwar so lange, dass das Frühstück bereits durch war. Und darum bin ich dann auch direkt wieder heimgefahren.
Mittlerweile ist das Hotel zur Kempinski-Marke umgeflaggt. Das machts für mich noch weniger attraktiv. Und ich glaub da muss ich auch nicht mehr hin. So toll es Adolf vielleicht gefallen hat, ich geh lieber wieder an den Strand…
Nette Aussicht, schöne Lage und Badeanlage, tolles Restaurant und Bar
Falsche Kette, zu teuer für die Leistung, hab mich irgendwie nicht wirklich wohl gefühlt