Warum?
Es gibt diese Momente, in denen man sich einfach nur fragt „Warum?“. Wenn man zum Beispiel eine Mail vom Reisebüro mit den Buchungsdaten für die Washigton-Reise bekommt auf der Dinge wie „KLM“, „Delta“ und „Air France“ stehen. Alles Namen, die man nicht hören will wenn man fliegt. Aber gut, ich konnte das nicht ändern und so darf ich eben auch mal mit dem Skyteam fliegen – das liebevoll auch gerne mal Skytrash genannt wird.
Schön allerdings ist die KLM App, die neben einer ganz ansehnlichen GUI auch noch recht praktisch ist. Hätte ich wohl so nie entdeckt 🙂
Schöne KLM App
Aufgeräumte mobile Bordkarte
Bombenstimmung am Airport
Der Tag startet mit nem grandiosen Himmel, das ist ein gutes Zeichen. Mit Sack und Pack gehts zum Stamm-Airport „Manfred Rommel Flughafen“ auf den Fildern. Kurz bei KLM in der Touristen-Abfertigungshalle das Gepäck los geworden und dann zur Prio-Security gewandert.
Guten Morgen, Stuttgart
Als ich bereits durch bin kommt es zum Stichproben-Test auf Sprengstoffe. Tausend mal gemacht. Tausend mal ist nix passiert. Aber heute piepst der Apparat ziemlich wild. Die Kontrolleure schauen schräg – vor allem auf mich. Ich schaue viel schräger. Es kommt zu Gesprächen wie „was bedeutet denn der Code?“ – „weiß nicht, hol mal einen von der Grenzpolizei“.
Nach einigen Minuten kommt dann ein Beamter ums Eck und befragt mich zum Reiseanlass und Co. Ein zweiter Check ist negativ und entsprechend darf ich weiter gehen. Keine Ahnung was da genau passiert ist, ich schieb das mal auf die Reinigungs-Aktion des Notebook am Vorabend.
Hier piepst es gleich
Da noch ohne Frühstück im Magen, dafür ein wenig Adrenalin in den Adern, schlage ich in der Air France Lounge auf. Die ist bereits am Überquellen, es gibt keinen freien Sitzplatz mehr. Nen Espresso schaffe ich aber auch im Stehen und so findet sich nach einigen Minuten doch ein frei gewordenes Sesselchen in der Ecke.
Boarding nach Amsterdam startet pünktlich, ich darf in Reihe eins mit freien Nebensitz. Läuft.
Erstmal tanken
Viel los hier
Hach, das wird gut
Ansprechende Sesselchen
Traum von Amsterdam
Flug: KL1868
Strecke: STR-AMS
Flugdauer: rund eine Stunde
Flugzeug: Embraer 190
Sitz: 1A (Business)
Bei leichtem Regen drehen wir auf die Bahn 07 ein, der Cityhopper zeigt was er kann und schiebt uns durch die Wolkendecke. Bei passablem Flugwetter gehts gen Nord-Westen direkt nach Amsterdam. Eine kleine Schleife bei aufgelockerter Himmel vor der City bringt schon ganz nette Einsichten auf Tulpenfelder und Co, doch der final Approach ist der Wahnsinn. Wir schweben knapp über den Dächern der Stadt ein. Selbst die Purserette ist ganz aus dem Häuschen, es liegt wohl daran dass eine Landebahn gesperrt ist und man darum diesen Anflug wählen muss. Von mir aus gerne.
Hopp, ab in die City
Der Himmel weint, ich lache
Beinfreiheit geht so
Das Logo mag ich ja irgendwie schon…
Die Speisekarte für im Herzen Grüne – davon gibts in Stuttgart ja einige
Vielversprechend
Genau richtig für den Hüpfer
Schäfchenwolken
Hier wohnt sicher Frau Antje
*winke*
Amsterdam Schipol Airport
Schipol mag ich eigentlich ganz gern, auch wenn ich selten hier war. Ist zwar groß, aber doch irgendwie ganz gut organisiert. Ich war allerdings noch nie zum Umsteigen mit KLM hier, kenne also weder die Prozeduren noch die Lounge-Situation. Also erstmal wie ein Schaf der Herde hinterher.
Treppe runter und gleich wieder rauf
Duirch den „Marktplatz“
Schade, ich bin großer Fan der Automaten…
Premiere für mich – die Crown Lounge
KLM Crown Lounge
Nach strammem Fußmarsch komm ich irgendwann in der KLM Crown Lounge an. Und werde beim betreten erschlagen von der Größe. Das ist wie n kleines Terminal im Terminal. Und dazu noch recht ansprechend gestaltet. Für die große Masse an Leuten ist es auch noch angenehm ruhig und entspannt, wobei natürlich doch irgendwie viel Bewegung herrscht. Vor allem am Buffet – man könnte meinen es gäbe was umsonst 🙂
Terminal im Terminal
Tankstelle, am heutigen Vormittag noch recht schlecht besucht
Gesund gibts auch!
Mediterraner Snack statt Mittagessen
Hmmm… ob ich vielleicht doch schon… nein!
Kaffeeklatsch
Da Boarding und Abflug ne Stunde verspätet sind kann ich noch ein wenig Arbeiten und dazu Kaffeeklatsch machen. Die Muffins sind lecker, leider aber auch seeeehr mächtig 🙂
Irgendwann mit dem neuen Boarding-Termin mache ich mich auf den Weg in die Untiefen des Terminals, es sieht langsam ein wenig aus wie in Frankfurt – Baustellen an jeder Ecke. Der Boardingbereich ist natürlich schon recht voll, ganz vorne wird dann separiert nach Prio und Non-Prio. Aber leider muss man sich da erstmal vorkämpfen. Nach einigen „Sorry“ und „Xcuse me“ stehe ich dann vor einem Pitbull, der nochmal Bordkarte und Pass sehen will, bevor ich in nen Pre-Boardingbereich komme. Dort steht die Luft und die Klimaanlage hat man wohl vergessen anzumachen. Oder einzubauen. Entnervte Gesichter überall. Doch bald geht die Tür auf und wie pressen uns durch einen fensterlosen Schlauch in die Kiste. Geschafft.
Hi Baby!
Auf dem Recliner ins Zentrum der Macht
Flug: KL651
Strecke: AMS-IAD
Flugdauer: 8,5h
Flugzeug: Airbus A330-200
Sitz: 1J (Business)
Das erste mal KLM Langstrecke für mich. Natürlich hab ich mich vorher mal schlau gemacht was mich da an Bord erwarten könnte. Und je mehr Infos ich hatte, desto weiter gingen die Augenbrauen nach oben. Man fliegt tatsächlich noch mit Reclinern auf Langstrecke. Nein, nicht „angled lie-flat“ sondern großer Campingstuhl. Okay. Ist ja ein Tagflug, dafür gehts. Aber über Nacht ist das einfach weit weg von zeitgemäß. Ich freu mich dennoch auf den Flug, denn Transatlantisch war ich schon ne Weile nicht mehr unterwegs, und außerdem gibts ja wichtigeres als den Sitz – die Getränkeauswahl zum Beispiel.
Also – Lesematerial vorbereiten, Kopfhörer an den Mann und anschnallen.
Der „Sitz“
Kurz-Fazit: okay für nen Tagflug. Wenn ich selbst die Chance hätte zu buchen hätte ich aber versucht das zu vermeiden. Hat irgendwie den Charme von „Intercity fahren“
Bulkhead mit angenehmer Beinfreiheit. Die Sitztaschen sind aber ein Witz, das ist die einzige Ablagemöglichkeit in der Business!
Ja. Sowas fliegt heute noch. Und zwar nicht Air China 747-Combi, sondern KLM A330
Der Versuch eines Amenity Kits
Die Massage hat sogar funktioniert
Briefmarkenbildschirm mit Gebrauchsspuren
Das ist konstruktionsbedingt so, ich hab nicht dran genagt
Okay, die Teile kennen wohl einige
Drinks
Kommen wir zum spannenden Teil. Die Getränke. Es gibt natürlich nen Pre-Departure Drink. Champagner isses für mich. OJ und Wasser vertrag ich jetzt noch nicht. Der Nicolas Feuillatte Brut Réserve ist wie gewohnt nicht die Offenbarung, aber gut trinkbar. Vor allem ist er gut kalt. Es gibt zwei für mich davon bis zum Pushback, den Rest des Fluges verteile ich auf andere Kaltgetränke – siehe unten.
kalter Champagner. Mehr braucht man manchmal nicht.
Campari-O und lautes Wasser passen hervorragend zu Nüsschen. Die leider genau so kalt sind wie die Getränke. Aber lieber so als andersrum.
Schön finde ich den Longdrink-Stick mit dem Krönchen
Die Bloody Mary hat sich mittlerweile auf Tagflügen bei mir gut etabliert
eine wunderbare Farbe hat der „Pink Port“
Ein kleiner Blick in die Getränlekarte
Catering
Happa gabs auch!
Intro
Check der Speisekarte
Gibts auch in der lokalen Landessprache, die sich einfach lustig liest #kaasgarnituur
Die Vorspeise (Quinoa-Salat) kommt ansprechend auf den Tisch, in dem Schächtelchen sind Salz, Pfeffer und Salatsauce.
Smoked Water ist im Dressing?!
Tja, das was aussieht wie ein Unfall war tatsächlich sehr lecker. Allerdings doch recht deftig für nen Flieger. #Lamm-Steak
Damit haben die Kollegen Punkte gut gemacht: Eis mit Erdbeeren
Als Snack kurz vor der Landung gibts Sandwiches, Salat und Apfelkuchen. Die Flugbegleiterin lässt es sich nicht ausreden, mit der Sprühsahne über den Kuchen zu gehen. Einzig auf ein „nur wenig“ lies sie sich ein.
Wie landen mit der selben Verspätung mit der wir gestartet sind. Soweit aber kein Problem, an dem Tag war kein Termin mehr.
Fazit
Der Service war recht zügig, nett und an sich ganz lecker. Das macht den etwas in die Tage gekommenen Sitz wieder ein wenig wett. Das ganze spielt genau in der Liga, wie ich es erwarten würde: wenig bling, bodenständig, aber nicht zu abgefahren. Hat gepasst. Wer ne Business Class mit Rockstar-Faktor sucht ist hier sicher falsch. Catering allerdings überraschend gut!
Aussichten
Ein paar Aussichten zum Schluß…