Um was geht’s?
Hab einen Kurztripp nach Beijing gewonnen. Geschäftlich. Hin für eine Nacht und direkt wieder zurück. Da neben der Arbeit eigentlich nicht viel Zeit blieb leg ich heute den Fokus des Beitrags mal auf das Essen. Wohl bekomms…
11:00 LH103 MUC-FRA mit A321-231 (D-AISU) auf Sitz 2A in C
Frühstück im SEN-Café war gut, vor allem wars recht ruhig – am Montagmorgen ist das ganz hilfreich. Sonst war das einzig spannende der Anflug über Mainz mit Begleitflug nebenan.

Frühstückchen
Die Maple Leaf Lounge liegt direkt neben Gate 32, dagegen kann die SEN Lounge nicht anstinken. Echt sehr nett… und schöner Ausblick auf Appron und Runway.
13:55 CA966 FRA-PEK mit B777-39L (B-2039) auf Sitz 12H in C
Der Einstieg in die kulinarischen Höhenflüge der chinesischen Küchen- und Trinkkultur startet etwas… sagen wir mal interessant. (Hinweis: ist bei weitem nicht die erste China-Reise und auch nicht die erste mit Air China – Einstieg bedeutet hier Beginn dieser Reise :-))
Wir starten mit einem „Champagne Beaumont des Crayères Grand Réserve Brut“ für ca. 17 USD die Flasche. Ist zwar Champagner, und ein Dacia ist auch ein Auto, aber gut. Lassen wir das.
Air China unterscheidet grundsätzlich zwischen „Western“ und „Chinese“ Meals – man kann nach Wunsch auch kombinieren. Wobei die Englischkenntnisse der FAs zum Teil nicht so weit fortgeschritten sind, dass man die einzelnen Gänge beschreiben kann. Mit einem klaren „western“ oder „chinese“ fährt man sicher und bekommt nicht irgendwelche abenteuerlichen Konstrukte.
Leider ist der Servicegedanke an Bord irgendwie nicht ganz mit meinem im Einklang. Man wird zur Bestellung des Essens auch nach dem Getränkewunsch gefragt. Das bekommt man dann auch den ganzen Flug über. Ich trink aber gerne passend zur Zeit, Stimmung und dem Essen. Das macht es etwas schwierig, da die FAs nicht drauf eingestellt sind, beim Abräumen des Glases zu fragen. Klappt zwar alles, ist aber irgendwie etwas holprig… wobei die Mädels echt sehr bemüht sind!
Die Vorspeisen sind sehr gut, es gibt Tuna (frisch, mit Biss) und einen Salat mit wprziger Sauce. Hab etwas mehr Sauce gewünscht, das ist nicht die Standardportion. Der Hit ist das Knoblauchbrot!
Als Hauptgericht kommt irgendetwas „Beef“-artiges mit Zeug drauf. Ist etwas undefinierbar, schmeckt aber viel besser als es aussieht.
Nach dem Essen gibts Käse, Dessert und Früchte. Kein Bild gemacht, weil nicht exotisch genug. Es wird nach Kaffee gefragt, ich hatte doppelten Espresso. Dazu kommt immer auch was süßes – sehr nett!
Nach zwei drei Espresso und ein wenig Arbeit hab ich versucht zu pennen, hat aber nicht wirklich geklappt. Sitz ist zwar „fully flat“, aber eben etwas schmal und hat auf meiner Sitzseite wenig Platz für die Füße. Ca. Anderthalb Stunden vor Landung in Beijing wird Frühstück serviert. Ich wurde vor der Nachruhe gefragt ob ich zum Frühstück geweckt werden möchte – war aber eh wach.
Witzig: wir landen um 5 Uhr Ortszeit, als Speise wird aber ein Abendessen serviert.
Randbemerkung: Hab vor der Landung kurz mit dem „local“ der Crew gesprochen, er ist Einer von nur 10 Deutschen Kabine-Angestellten. Zum Vergleich: bei LH hatte ich bisher auf JEDEM Asien-Flug gefühlt 3-4 „locals“…
An der Einreise ist Praktikanten-Tag, die Schlange geht ums Eck und man steht sich die Beine in den Bauch. Es kommen zur selben Zeit Flieger aus FRA, MUC und AMS an (das sind die, von denen ich es sicher weiß). Trotzdem sind nur 4 Schalter besetzt. Wunderbar.
Welcome to China!
Grand Hyatt Beijing
Dank Praktikanten an der Einreise sind wir erst gegen 6:30 durch die Kontrolle und sitzen gegen 7 Uhr im Taxi in die City. Wir erwischen einen total irren Taxifahrer, der den Stau komplett auf dem Seitenstreifen umfährt. So schnell war ich noch nie in der City, denn nach ca. 30 Minuten steh ich in der Hotel-Lobby. Leider etwas zu früh, denn es ist kein Zimmer fertig (glaub ich zwar nicht, aber was solls). Ich darf aber an den Pool und mich dort kurz frisch machen. Und der Pool ist echt der Wahnsinn – seht selbst.
Nach kurzer Erfrischen starten die ersten Termine, danach gibts Mittagessen. Und damit starten wir den kulinarischen Teil:
Chinesisches Allerlei
Mittagessen
Neben den ganzen Schwein-, Rind- und Gemüsetellern kam als Hauptgang ein Fisch in Öl und Chilli. Auf dem Bild sieht man ihn, als bereits eine große Schüssel Chillis entfernt wurde! Der Fisch ist komplett mit Gräten und Co im Topf, Chinesen lieben es ihr Essen im Mund zu erlegen und dann möglichst viel wieder rauszuwerfen. Ich finds schräg.
Die Cola-Verschwörung
Zu den Getränken: wir wollten Cola. In jedem Land der Welt kann man „Coke“ bestellen. In China klappt das meist nicht. „Cola“ klappt auch nicht, da man das verrückt anders ausspricht. „Kělè“ oder so.
Jedenfalls haben wir das Zeug in warmen Dosen auf den Tisch bekommen. Naja, bestellen wir halt Eis. Das kam dann auch… in Schüsseln auf den Tisch. Gläser? Fehlanzeige. Unsere chinesischen Kollegen haben dann nach 4 Versuchen jemanden Gefunden, der uns Gläser beschaffen konnte.
Als eine Kollegin dann einfach nur ein Wasser wollte kam das kochend heiß an. Quasi Tee ohne Tee. Aber wir hatten ja Eis…
Abendessen 1
Einer der Deutsch-Chinesen hat uns mitgenommen, es war großartig und sicher mit das beste chinesische Essen das ich je hatte!
Jiaozi
Jiaozi sind Teigtaschen, idR mit Hack oder Gemüse gefüllt, werden mit Soja-/Essigsauce oder scharfer Sauce gegessen. Bitte nicht mit Wonton verwechseln, die sind anders geformt und werden in Brühe serviert. Zudem ist der Teig anders zubereitet und etwas dicker. Xiaolongbao sind hingegen die kleinen Taschen, die in Bambuskörbchen serviert werden. Vorsicht beim Essen, da ist normal noch heiße Sauce/Brühe drin, die verbrennt einem gerne mal das Maul. Sind aber alle oberlecker.
Superlecker. Zur Pekingente: man bekommt an den Tisch ein Set mit Zwibeln, Saucen und anderen Füllungen sowei Teigfladen. Das Fleisch wird dünn geschnitten und dann in die Fladen gerollt. Am Schluss streitet man sich darum, wer die beiden Entenkopf-Hälften bekommt. Okay, bei uns am Tisch wurde nicht gestritten, ich hab einfach eine genommen. Man isst davon nur Zunge und Hirn. Guten Appetit 🙂
World’s Smallest Bar
Zwei, drei Blocks weiter ist die kleinste Bar der Welt – laut eigener Aussage jedenfalls. Natürlich müssen wir dort ein paar Verdauungshilfen zu uns nehmen.
Der Gin&Tonic schmeckt dort wie überall auf der Welt: sehr gut!
Abendessen 2
Der zweite Abend war Abreisetag. Da der Flug aber erst spät in der Nacht geht bleibt noch Zeit für etwas zu Essen. Leider war das bei weitem nicht so gut wie am ersten Abend, vor allem aber hab ich vergessen Bilder zu machen. Schande über mein Haupt. An sich aber für chinesischen Niveau für Westler ein ganz gutes Restaurant.
Es geht zum Airport, leider hab ich mal wieder nen Taxifahrer erwischt, der kein Englisch kann. Er hat zwanzigmal ne Frage gestellt, die ich natürlich nicht verstanden hab. Dann hat er gelacht und mich zum Flughafen gebracht. Whatever.
Am Check-in Schalten für die F und C waren genau zwei Positionen besetzt. Lustigerweise waren vor mir auch nur 4 Leute dran. Irgendwie schräg.
Kurz in die Lounge, die letzten Mails gemacht und ab in die Karre.
01:10 CA961 PEK-MUC mit A330-243 (B-5925) auf Sitz 12H in C
Diesmal mit ner A333 mit nem leicht anderen Sitz. Und zwar einem sehr schönen: man hat geraden Sitz, recht breit, mit Ottomane für die Beine. Somit wahnsinnig viel Beinfreiheit und Platz beim Pennen. So kann sogar ich schlafen.
Champagner vom Hinflug. Nach dem ersten Glas frage ich nach einem Refill, man erklärt mir dass es keinen mehr gibt. Wir starten an der Homebase der Air China und man hat nur zwei Flaschen geladen oder wie? Das üben wir aber nochmal.
An sich ist der Flug ereignislos. Frühstück spare ich mir komplett, da ich ausnahmsweise mal gut pennen kann. Zudem ist Landung in MUC am frühen morgen und ich muss noch nen Tag ins Büro, da ist jede Sekunde Schlaf Gold wert.
Nach der Ankunft lass ich die Einreise links liegen und gehe zur SEN Lounge im H-Bereich. Dort sind genau drei Menschen außer mir und ich kann in Ruhe duschen.
Zwei Stunden später sitze ich im Büro und halte mich mit Koffein und Taurin überm Berg. Am Ende des Tages steht der Espressozähler weit über Zimmertemperatur und ich freue mich nur noch aufs Bett.
Kurioses
Hier noch zwei Kuriositäten – dafür ist China ja immer gut.