Ein Projekt in China „verhalf“ mir wieder mal zu einem mehrtägigen Aufenthalt vor Ort. Wer mich kennt, der weiß, dass ich lieber auf ein Helene Fischer Konzert gegangen wäre als nach China, das wäre das kleinere Übel. Und dabei ist Helene Fischer extrem übel… aber ich komm vom Thema ab.
Jedenfalls kam ich in China an, im Luftkurort Beijing um genau zu sein, und wurde von wundervollem Smog mit allerfeinstem Feinstaub in Höhe von knapp 400 PM2.5 AQI empfangen.
Nun gut… Feinstaub. Wir hatten aber ja eh genug zu tun die ganze Woche über. Am Wochenende allerdings war mal frei und lustigerweise verkündete die Regierung über die Medien des Landes, dass es ab dem Wochenende für 1 Woche wundervolles Wetter mit super Luft geben soll. Und sie hielten ihr Versprechen ein. Am Sonntag war super klare Sicht samt wolkenlosem Himmel.
Ab zur Mauer!
The Great Wall of Mutianyu
Unsere Fahrt startet beim Grand Hyatt im Herzen von Beijing und führte uns in den Norden. Vorbei am Yanqi Lake kamen wir zu den neuen Tagungszentren des APEC-Gipfels der in einigen Tagen dort starten sollte.
Unser Guide samt Fahrer erzählte ein wenig von den Dynastien und Kaisern/Landesoberhäupern Chinas. Als wir der Mauer immer näher kamen war ich erleichtert, dass wir diesmal keine Heizdecken-Verkaufsveranstaltung durchmachen musste.
Kurz danach bog unser Minibus in einen Innenhof einer besonders tollen Kupfervasenmanufaktur ein. Na toll. Aber gut, gehört wohl dazu…
Nach einer Einführung in die chinesische Vasenkunst gings weiter in die Berge bis hin zum neuen Besuchszentrum der Great Wall of China.
Vor zwei Jahren war ich ebenfalls hier, da gab es weder das Besucherzentrum noch die Shuttlebusse. Das „zivilisierteste“ überhaupt war der Subway zwischen den ganzen fliegenden Händlern.
Durch die neu gestaltete „Einkaufsmeile“ schlagen wir uns zu den Shuttlebussen durch, die uns das erste Stück nahe der Mauer brachten.
Auf dem Weg fragte unser Guide erneut nach dem Geld für die Gondel, die uns das letzt Stück hoch bringen sollte. Als wir ihm erneut erklären, dass wir gerne hoch laufen würden, wird ihm klar dass wir das Bierernst meinen. Das mit dem Laufen.
Also zeigt er uns wo es hoch geht und verabschiedet sich mit den Worten: „ich warte hier auf euch“. Sichtlich angestrengt war er schon von den letzten Metern VOR der eigentlich Steigung.
Hoch die Treppen
Über eine ganz gut renovierte/modellierte Steintreppe gehts nach oben, vorbei an der Sommerbob-Bahn über die Touristen überteuert ins Tal gebremst werden.
Ca. 30 Minuten und viele Stufen später stehen wir auf der Mauer bei Turm 8.
Von Turm 8 zu Turm 1
Von Turm 8 an gehts nach Osten, über Berg und Tal bis zum Ende der renovierten Sektion bis zum Turm 1. Ich lasse hier mal Bilder sprechen.

Erstmal runter…

Ja, das ist der offizielle Weg zu Turm 1!
Turm 1
Hier wäre eigentlich für Touristen Schluss. Hat man damals wohl beschlossen. Also wurde beim ersten Turm der Durchgang zu den weiteren Teilen der Mauer verschlossen. Und das wäre wohl auch heute noch so, hätte nicht irgendein Freigeist – zum Glück – den verschlossenen Durchgang geöffnet und uns so Zugang zu einer faszinierenden Welt ermöglicht hat.
Der „alte“ Teil der Mauer
So sieht es hier also „original“ aus. Ungeschminkt. Echt. Und es ist wunderschön, man sieht wie die Natur sich das zurückholt, was ihr eh gehört. Erinnert mich ein wenig an die Tempel von Angkor, bei denen sich Bäume und andere Pflanzen wieder breit gemacht haben.
Der Abstieg
Zurück gehts den selben Weg, nur andersrum und mit Bier in der Hand 🙂
Special
Tiny World Panorama
Also, wenn mal jemand in der Nähe ist:
- Taxi schnappen oder ne Tour buchen, dauert nen guten halben Tag
- Verkaufsveranstaltungen wenn möglich ablehnen
- Nicht die Gondel, sondern die Treppen nehmen
- Zu Turm 1 und immer weiter
- Fest Schuhe 🙂